Alles war für das Sommerfest der Dillinger Lions organisiert gewesen. Das Essen und die Getränke. „Sogar die Band“, erzählt Dr. Mike Jacob, der Präsident der Lions. Doch dann machte ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung – es schüttete in Strömen. „Innerhalb von fünf Minuten war der Pachtener Kirchplatz völlig leer gefegt“, erinnert sich Jacob.

Mit dem Fest wollten die Löwen eigentlich ihr Fest der Begegnung nachholen, das sie seit einigen Jahren für bedürftige Familien kurz vor Weihnachten in der Römerhalle veranstalten. Da niemand sagen konnte, wie es mit der Pandemie im Herbst und Winter weitergeht, hatten sich die Lions dazu entschieden, das Fest im September zu feiern.

Daraus wurde jedoch nichts. „Und wir dachten uns: Das kann es doch nicht gewesen sein“, erzählt der Pachtener Zahnarzt. Daher hat sich der Lions Club Dillingen eine Alternative einfallen lassen: „Wir verknüpfen das Fest der Begegnung mit dem Besuch des Weihnachtsmarkts in Pachten.“ Dieser ist am 10. und am 11. Dezember.

Hierzu verteilen die Löwen Bons an etwa 180 bedürftige Familien, die dann auf dem Weihnachtsmarkt kostenlos essen und trinken können. „Das gibt ihnen auch die Möglichkeit, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und in Gespräche zu kommen“, findet Jacob. Auch die gepackten Tüten mit Lebensmitteln können sich die Bedürftigen dann in der Nähe des Weihnachtsmarktes abholen – auch schon freitags. Und neben der großen Familientüte bekommt jedes Kind eine Tüte mit Spielwaren. „Ich denke, dass wir so wieder über 400 Menschen erreichen werden“, sagt Jacob. „Ich finde diese Variante besser als den Ausfahrdienst in den vergangenen zwei Jahren.“ Nichtsdestotrotz hoffen die Löwen, nächstes Jahr wieder in der Römerhalle das Fest der Begegnung zu feiern.

Das Geld für das alternative Fest der Begegnung im Dezember generieren die Lions durch Spenden und den Verkauf ihres Adventskalenders. „Dieser läuft schon“, sagt Jacob. Für die Gestaltung des Titelbildes hatte der Club wieder mit dem Saarlouiser Künstler Mike Mathes einen Malwettbewerb für Kinder organisiert. Schon im Mai hatten 25 Schülerinnen und Schüler zwischen acht und 13 Jahren im Pfarrheim St. Maximin in Pachten weihnachtliche Bilder für den Kalender gemalt.

„Dabei sind viele schöne Bilder entstanden“, sagt Jacob. Die Wahl der Jury, bestehend aus Mikes Mathes und dem Vorstand, fiel schlussendlich auf das Bild der 13-jährigen Giulia Brockenauer, das den Weihnachtsmann mit seinem Schlitten vor dem leuchtenden Mond zeigt.

Mit dem Kauf des Adventskalenders kann man wieder etwas Gutes tun und so das Fest der Begegnung unterstützen. „In diesem Jahr haben wir darauf geachtet, dass dieser Fair-Trade-Schokolade enthält“, erzählt Jacob. Teurer ist der Kalender dadurch jedoch nicht; im Gegenteil, wie der Präsident erläutert. „Der Adventskalender kostet dieses Jahr zehn Euro und ist damit nur halb so teuer wie sonst.“ Möglich macht dies geringere Kosten in der Herstellung. Zudem verzichten die Löwen dieses Jahr auf ein Gewinnspiel.

500 Adventskalender haben die Ehrenamtlichen in einem ersten Schwung besorgt und werden noch Nachschub bestellen. Der Dillinger Bürgermeister Franz-Josef Berg hat wieder die Schirmherrschaft für den Adventskalender übernommen.